/// Bild Langenh. Ch.
Kurz vor der Landesgrenze erlahmt das Hamburger Interesse an einem kreuzungsfreien Radweg spürbar und es geht im Mischverkehr über Foßberger Moor und Stockflethweg bis zu einer Ampelquerung an der Langenhorner Chaussee. Damit schickt HH den Radverkehr kurz vor der Landesgrenze in eine sehr unübersichtliche, verdammt enge und obendrein unfallträchtige Situation.
Die vorgetragene Alternative der Hamburger Planer zu einer Ampel und einem Radweg auf der Westseite der Langenhorner Ch., dem dort etliche Straßenbäume zum Opfer fallen würden, wäre der „Neubau eines Tunnels ausschließlich für Radverkehr in 5 m Breite im Anschluss an bestehende Unterführung“ des Ochsenzoll-Kreisels „bis zur alten Güterbahntrasse östlich des Parkplatzes Auto Wichert auf Hamburger Gebiet“. Das sind sage und schreibe 320 m Luftlinie! Das klingt (wegen der erforderlichen Baustoffe) weder besonders klima- noch (weil Tunnel tendenziell Angsträume sind) sehr benutzerfreundlich und mit Kurvenverlauf schon gar nicht. Die Mehrkosten dieser gigantomanischen Lösung lägen ohnehin bei utopischen 20,4 Mio. Euro.
Beide Lösungen, sowohl die mit einem Tunnel als auch die mit einer Ampel, lenken den Radverkehr aus Hamburg anschließend auf die Schleswig-Holstein-Straße mit 16.000 Kfz/Tag, d.h. im Berufsverkehr alle 2,2 Sek. ein Fahrzeug mit Abgasen, Blendung und – wegen des hohem Tempos von 80 km/h – mit infernalischem Krach, der eine Unterhaltung von Rad zu Rad unmöglich macht; und das geschlagene 7,2 km lang! Schlimmer geht’s nimmer.
Es geht billiger und besser
Hempberg (wird Fahrradstraße!)
Es ist völlig unverständlich, warum Hamburg nicht nördlich Hohe Liedt (roter Pfeil unten rechts) die viel zu schmale U1-Trasse verlässt, um den Weg kostengünstig zu ebener Erde neben der U1-Trasse im Grünzug zu führen (blaue Linie).
/// Bild am Fuß des Bahndamms
Das eingesparte Geld, wir reden da über xx,x Mio. Euro könnte man dann darauf verwenden die Langenhorner Chaussee entweder mit einem Tunnel oder einer Brücke zu queren, wobei eine Brücke den Vorteil hätte, das sie an dieser prominenten Stelle jeden Tag von mehren Zehntausend Menschen gesehen wird. Mehr Reklame geht nicht.
Schleswig-Holstein kann mit Fug & Recht verlangen, dass der Übergabepunkt an die Stadt Norderstedt an der U1 liegt, zumal Hamburg der Umstand zu Gute kommt, dass westlich der Langenhorner Ch. erneut ein Grünzug parallel zur U1 verläuft, auf dem der Weg kostengünstig bis an die Landesgrenze geführt werden kann.
An der Landesgrenze endet besagte Grünachse, denn in Norderstedt reicht die Bebauung bis an den Geländeeinschnitt der U1 heran. Von hier bis zum Hempberg (wird Fahrradstraße!) sind es 330 m, die man aufgeständert im Böschungsbereich bewältigen müsste.
Ein Tunnel unter der Ohechaussee (B432) wäre perfekt und dazu am Hempberg ein kleiner Deckel über der U1, ausreichend für einen kleinen Platz mit Springbrunnen und Bänken, fertig wäre ein würdiges Entrée in den „echten Norden“, dessen Landesregierung beim Radtourismus den dritten Platz unter den 16 Bundesländern anstrebt.
Mit zwei kreuzungsfreien Querungen der beiden meistbefahrenen Straßen im Bereich der Landesgrenze würde man eine hochattraktive, sehr sichere Verbindung schaffen, sowohl in Nord-Süd- als auch in Ost-West-Richtung.
Wir erreichen Norderstedt.